Am 20. Juli 1884 wurde der Veteranenverein Oberroth gegründet. Zum
1. Vorstand wurde der Gastwirt Georg Ebenhoch gewählt, über die Mitgliederanzahl liegen mir leider keinerlei Informationen vor.
Ziel des Vereines war die jährliche Durchführung eines Erinnerungsfestes mit Gottesdienst und Totengedächtnis. Weiteres Ziel war die standesgemäße Beisetzung von verstorbenen Veteranen, sowie die
Unterstützung von dürftigen und erkrankten Veteranen. Die Mitgliedschaft warVeteranen und aktiven Soldaten vorbehalten.
Die erste Fahne mit Schleifen wurde für 425,- Reichsmark im Kloster Wettenhausen hergestellt. Die Kosten dafür wurden durch freiwillige Spenden, sowie durch die Vereinsmitglieder gedeckt. Fahnenweihe
war dann am 24. August 1884. Anwesend waren die Vereine von Babenhausen, Boos, Kettershausen, Unterroth, Osterberg und 3 Musikkapellen. Festredner war Herr Alumnus Alois Oehler, Fahnenjungfern waren
Hatzelmann Margaretha, Anna Rittler und Maria Heinz.
1881 wurde Bürgermeister Josef Zanker zum Vorstand gewählt. Zwischen 1894 und 1915 war dann wieder der Gastwirt Georg Ebenhoch der 1. Vorstand.
Zwischen 1915 und 1919 ruhten die Vereinstätigkeiten.
Am 23. Februar 1919 wurde dann als 1. Sitzung nach dem 1. Weltkrieg die 11. Vorstandswahl durchgeführt. Zum 1. Vorstand wurde Servaz Graf gewählt, es folgten 1922 Josef Roth, 1923 Florian
Hatzelmann.
Der nächste Meilenstein in der Geschichte des Vereines war die Jahreshauptversammlung 1925. Florian Hatzelmann wurde im Amt des 1. Vorstandes bestätigt. 23 Mitglieder waren bei der Wahl anwesend –
das ist die erste dokumentierte Aussage über die Mitglieder des Vereins, wobei diese ja nicht der tatsächlichen Mitgliederzahl entsprechen muss. Auch zum ersten Mal wurde der Name „Veteranen- und
Soldatenverein erwähnt, was bedeutet, dass seit der Vereinsgründung eine Umbenennung stattgefunden haben muss. Wesentlicher Tagesordnungspunkt dieser Sitzung war aber die Beschaffung einer 2. neuen
Fahne, die sie in voll restaurierter Pracht nachvollgend sehen können (die Fahne wurde im Frühjahr 2007 durch die Fa. Fahnen Kössinger restauriert). Diese wurde für 917,- Reichsmark im Kloster
Wettenhausen hergestellt. Fahnenweihe war dann am 6. September 1925. Anwesend waren die Vereine von Unterroth (Patenverein), Babenhausen, Kettershausen, Mohrenhausen, Zaiertshofen, Ritzisried, Buch,
Obenhausen, Illertissen, Roggenburg, Altenstadt, Osterberg, Winterrieden, Klosterbeutern, Unterjettingen, sowie die Musikkapellen von Kettershausen, Obenhausen, Illertissen, Osterberg und der
Schützenverein Unterroth. Festredner war Herr Pfarrer Egger, Fahnenjungfern waren Zanker Barbara, Pistel Anna, Moll Maria und Heldenbraut Haag Dora.
Die nächste Aufzeichnung liegt uns aus dem Jahre 1934 vor. Bei der dortigen Versammlung wurde unter anderem die 50 Jahrfeier und der Austritt aus dem Kyffhäuserbund beschlossen (Der Kyffhäuserbund
ging im Jahr 1900 aus dem "Deutschen Kriegerbund" hervor und wurde als Dachverband deutscher Kriegervereine gegründet.).
Von den Jahren 1934 bis 1953 liegen uns wiederum keinerlei Aufzeichnungen vor, es ist aber bekannt, das in diesem Zeitraum keinerlei Vereinstätigkeiten stattfanden.
Im Jahr 1953 fanden sich dann 37 ehemalige Kriegsteilnehmer und Soldaten im Gasthaus Grail zusammen. Zweck dieser Versammlung war die Neugründung des Krieger- und Soldatenvereins Oberroth. Zum 1.
Vorstand wurde dort Alois Zanker gewählt. Ihm folgte 1958 Josef Wolf.
1979 wurde Wolfgang Dietrich zum 1. Vorstand gewählt. Er bekleidete dieses Amt bis zum Jahre 2006, in dem er es aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste.
Seit November 2006 ist Martin Siegert der 1. Vorstand des Veteranen- und Soldatenverein Oberroth. Im Jahr 2007 wurde unsere Fahne erneut restauriert.
Seite mit Soldaten
Auf einem cremefarbenen Untergrundstoff befindet sich ein Kriegermotiv mit einem Soldaten, das dem 1. Weltkrieg zugeordnet werden kann. Um das Motiv herum verläuft ein Lorbeerkranz. Dieser Kranz
wurde früher recht häufig eingestickt, wegen dem Sieg im 1870/71er Krieg. Vermutlich wurde der Verein von Veteranen aus diesem Krieg gründet.
In den Ecken sieht man zum einen schwarz-weiß-rote Felder, dies waren die Farben des früheren Kaiserreiches. In einer Ecke sieht man ein schwarzes Eck mit einem verschlungenen „L“. Dies ist das
Symbol von König Ludwig.
In allen 4 Ecken sind Eichenblätter zu sehen, diese bedeuten Kraft oder Stärke.
Seite mit Altbayerischem Wappen und Königslöwen
auf einem blauen Untergrundstoff befindet sich das altbayerische Wappen mit den Königslöwen sowie den Königskronen. Das Wappen hat in der Mitte ein Rautenwappen sowie die früheren Regierungsbezirke
wie
oben links: Oberbayern
oben rechts: Franken
unten links: Schwaben
unten rechts: Niederbayern
Auch auf dieser Seite sind wieder Lorbeerzweige zu sehen.
Die Ecken sind mit einfachen Ornamenten verziert.
Fahnenspitze
Auf dem Sockel sitzt ein sehr filigran ausgearbeiteter Löwe mit Krone, Schild mit Bayrischen Rauten und Schwert.
Die Kanone wurde im Jahr 1953 durch die Gemeinde Oberroth beschafft und dem Verein zur Verfügung gestellt. Sie wird zu besonderen Anlässen, wie Beerdigungen von Veteranen, ehemaligen Soldaten oder
zum Volkstrauertag abgeschossen.
Die Kanoniere waren:
1. 1953 - 1960 Josef Linder
2. 1960 - 1982 Valentin Schmid
3. 1982 - heute Robert Geschwentner (2. Kannonier)
4. 2015 - heute Werner Schmid (1. Kannonier)
Technische Daten:
Typ \ Kaliber: 30 mm
Hersteller: Josef Wenig, Salut-Kanonen Fabrikant Pocking \ Ndb.